Altsysteme- schon allein das Wort lässt durchsickern, dass es sich um ein veraltetes Produkt handelt. Aber wie können Altsysteme weiterhin genutzt werden und trotzdem mit den aktuellen Trends und Technologien mitgehen? Können sie nicht sogar innovativ weiterentwickelt werden?
PRO Altsysteme
Klar! Verbesserungen, oder sogar Optimierungen in bspw. Daten und Analysen können sogar zu einem Wettbewerbsvorteil beitragen. Dabei können Kosten und einiges an Arbeitszeit eingespart werden.
Traditionelle Geschäftsideen mit innovativen Gedanken anzureichern kann auch vorteilhaft sein. Eine stetige Verbesserung der Kundenbindung muss aber auch gegeben sein, um innovativ zu handeln. Man muss eben die richtige Balance zwischen traditionellen und innovativen Arbeitsweisen finden.
Ein Altsystem enthält für eine Firma viele wichtige Daten. Oft ist es auch ein Alleinstellungsmerkmal für die Firma, denn sie enthält Kerninhalte und spezifisches Wissen. Für die Firma ist sie meist individuell mit deren Organisationsstrukturen verbunden und ein zuverlässiges System.
Wann ist Altsystem = Altsystem?
Jedoch ist das Altsystem in manchen Fällen auch einfach nur ein Altsystem. Manchmal ist es nicht möglich, neue Technologien anzuknüpfen oder neue Prozesse abzubilden, da sie so veraltet und komplex sind, dass eine Anpassung extrem zeit- und kostenaufwändig ist. Veraltete Programmiersprachen, Benutzeroberflächen, oder die gesamte Datenverwaltung machen dies schwer. Möchte man das Altsystem beibehalten, gerät man oft in einen Teufelskreis, die Altsysteme so weiterzuentwickeln, dass sie immer komplexer werden, um funktionsfähig zu bleiben. So vertiefen sich überholte IT-Architekturen, die Wartungen und effiziente Weiterentwicklungen nahezu unmöglich machen und das System unbeweglich machen. Mit einem solchen System die gerade während der COVID Krise so wichtige agile Arbeitsweise beizubehalten wird zunehmend erschwert. Es kann nicht mehr schnell genug auf neue Kundenerwartungen, oder Veränderungen und Regulierungen bzgl. der COVID-19 Situation eingegangen werden.
In diesem Fall kann es sogar günstiger sein, ein komplett neues System aufzusetzen. Dann muss besonders darauf geachtet werden, dass vor allem die wertschöpfenden Teile ausfindig gemacht werden- denn die sollen im neuen System nicht fehlen. Die bisherigen Strukturen müssen geprüft und die Prozesse und IT Systeme neu aufbereitet werden, indem diese z.B. extern abgegeben (Outsourcing) und standardisiert werden.
Einige Red Flags, bei denen eine Ersetzung des Altsystems sinnvoll, und notwendig wäre
- Extrem erschwerte Zugangsmöglichkeiten
- Keine Anwendung der aktuellen Datenschutzbestimmungen, wie bspw. der DSGVO
- Unüberschaubare Datenmodelle und Datenbanken, die das Exportieren der Daten erschweren
- Hohe Wartungskosten und -arbeiten
- Sicherheitslücken durch fehlende Updates
- Steigende Kosten durch Aufrechterhaltung und ineffiziente Infrastruktur
- Keine Möglichkeit, wichtige neue Systeme/IT-Architekturen an das Altsystem zu integrieren
Es gibt solche und solche Altsysteme. Und in manchen Fällen ist es gar nicht nötig, das System komplett neu aufzustellen, was natürlich immens Kosten und Arbeitszeit einspart. Wichtig ist, Wertschöpfungsketten zu digitalisieren. Außerdem muss das System erlauben, dass innovative Lösungen angebunden werden können. So muss das System eine Struktur aufweisen, die agile Prozesse, Arbeitsweisen und Skalierbarkeit ermöglichen. Zentrale Elemente können neu aufgestellt werden. Ein externes IT-Team kann dabei helfen, wichtige Teile ausfindig zu machen und einen Plan aufzustellen, wie die Software mit innovativen Ideen beibehalten werden und zeitgemäß weiter genutzt werden kann.
Quellen
https://oneclick-cloud.com/de/blog/trends/legacy-system/
https://www2.deloitte.com/us/en/pages/financial-services/articles/tomorrows-coo.html
https://bilberrry.com/notes/the-cost-of-technical-debt/
https://digitaleweltmagazin.de/altsystem-oder-altlast-wie-lassen-sich-legacy-systeme-modernisieren/